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26-06-2025 Wassermanagement im Boden – Schlüssel zur Zukunft des Kartoffelanbaus in Deutschland

Kartoffeln sind eine wasserintensive Kultur – sie benötigen regelmäßig Wasser, vertragen aber keine Überversorgung. Angesichts zunehmend extremer Wetterbedingungen und längerer Trockenperioden wird ein effizientes Management des Bodenwassers für Kartoffelerzeuger in Deutschland immer wichtiger. 

Wie gelangen Kartoffeln an Wasser? 

Kartoffeln entwickeln in der Regel ein flaches Wurzelsystem, das vor allem in den oberen 30–50 cm des Bodens aktiv ist. In gut strukturierten, lockeren Böden können die Wurzeln jedoch auch tiefer vordringen – manchmal über 60 cm hinaus, besonders bei späten Sorten oder wenn in tieferen Bodenschichten noch Feuchtigkeit vorhanden ist. 

Die Pflanzen entziehen den Bodenporen Wasser– jedoch ist nur das Wasser, welches verfügbar ist und nicht zu fest an Bodenpartikel gebunden oder bereits versickert ist. Diese pflanzenverfügbare Bodenfeuchte hängt stark von der Bodenart und -struktur ab. 

Warum der Bodentyp entscheidend ist:

Sandige Böden speichern nur wenig Wasser und trocknen schnell aus. Sie erfordern häufige, aber kleinere Wassergaben. Lehmböden haben eine hohe Wasserspeicherkapazität, machen es den Wurzeln jedoch oft schwerer, das Wasser aufzunehmen. Schluffige Böden bieten meist ein gutes Gleichgewicht – sie speichern ausreichend Wasser, ohne die Belüftung wesentlich zu beeinträchtigen. 

Das Wissen über das Bodenprofil und die Wasserverfügbarkeit ist entscheidend, um den Bewässerungszeitpunkt optimal festzulegen und knappe Wasserressourcen effizient zu nutzen. 

Was bedeutet Bewässerungsplanung wirklich? 

Eine effektive Bewässerungsplanung bedeutet, das Gleichgewicht zwischen dem Wasserverbrauch durch die Pflanze und das Klima sowie der Leistungsfähigkeit des eigenen Bewässerungssystems zu steuern. Es geht darum, genau die Wassermenge zum richtigen Zeitpunkt nachzuliefern, die durch Verdunstung und Transpiration verloren geht. 

Wird zu viel Wasser auf einmal gegeben, kann nicht nur Wasser verschwendet werden – auch wertvoller Stickstoff wird aus der Wurzelzone ausgewaschen, vor allem in sandigen Böden. Das führt zu geringeren Erträgen und Umweltbelastungen. 

Bessere Entscheidungen durch Wissen 

In Zusammenarbeit mit Landwirten und Verarbeitern wie Aviko, beteiligen sich derzeit mehrere Betriebe in Deutschland an Projekten zur besseren Erfassung der Bodenfeuchte. Dabei kommen nicht nur Feuchtesensoren zum Einsatz, sondern auch agronomisches Wissen über Bodenschichten, Durchfeuchtung nach Regen oder Bewässerung und das tatsächliche Wurzelverhalten. 

Diese Erkenntnisse gehen über die reine Technik hinaus – sie helfen, Wasser gezielter einzusetzen und Stresssituationen für die Pflanzen zu minimieren. 

Fazit 

Die Zukunft des Kartoffelanbaus in Deutschland hängt stark davon ab, wie gut wir das Wasser unter der Bodenoberfläche steuern. Ein fundiertes Verständnis der Wurzelaktivität, des Bodentyps und der Feuchtigkeitsdynamik ermöglicht eine optimierte Bewässerung – zum Schutz von Ertrag und Umwelt. 

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