22-09-2025 Mit Bedacht roden: Umgang mit einem höheren Unterwassergewicht
Die Vegetationsperiode 2025 ist geprägt von einem auffallend hohen Unterwassergewicht (UWG) und erhöhter Neigung zur Bildung von blauen Flecken, mit regionalen Unterschieden in den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Deutschland. Dies weist auf einen hohen Trockensubstanzgehalt hin, wodurch Kartoffeln empfindlicher gegenüber Schwarzflecken durch Stoßeinwirkung sind. Deshalb ist es besonders wichtig, den Rodebedingungen und der Einlagerung der Kartoffeln besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Nur durch eine sorgfältige Vorgehensweise bleibt die Qualität vom Feld bis zum Lager oder zur Fabrik erhalten.
Allgemeiner Verlauf des UWG im Erntejahr 2025
Während der aktuellen Erntesaison hatten die EU-4-Länder (Frankreich, Belgien, Niederlande und Deutschland) seit Mai mit außergewöhnlich geringen Niederschlagsmengen zu kämpfen. Besonders im August war die Trockenheit extrem, mit nahezu keinem Regenfall.
Diese anhaltende Trockenperiode hat das Wachstum der Kartoffeln deutlich beeinflusst und zu einem erheblichen Anstieg des Unterwassergewichts in Europa geführt.
Vergleich des durchschnittlichen UWG in den Niederlanden/Deutschland
Sorten: Agia, Fontane und Innovator
Wichtige Punkte beim Roden
Eine sorgfältige Vorgehensweise während der Ernte ist entscheidend, um die Qualität der Kartoffeln zu erhalten. Dies beginnt mit der Wahl des richtigen Erntezeitpunkts und reicht bis zur Einstellung der Rodemaschine sowie dem vorsichtigen Be- und Entladen der Ladung. Nachfolgend sind die wichtigsten Punkte aufgeführt:
Überprüfen Sie die Schalenfestigkeit durch Proberodungen, um festzustellen, ob die Kartoffeln ausreichend gereift sind.
Achten Sie beim Roden auf die Temperatur: Je kälter es ist, desto empfindlicher reagiert das Produkt auf Schwarzflecken und Beschädigungen.
Roden Sie möglichst unter feuchten Bodenbedingungen.
Begrenzen Sie Fallhöhen und verwenden Sie Fallbrecher, um Schwarzflecken so weit wie möglich zu vermeiden.
Stellen Sie die Rodetiefe präzise ein, um Beschädigungen der Knollen möglichst zu verhindern.
Achten Sie beim Einlagern darauf, dass das Produkt möglichst in einer geraden Linie und mit möglichst geringer Fallhöhe eingebracht wird.